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Lucca

Nördlich von Pisa gelegen ist Lucca ein idealer Ort zum Schaufensterbummeln, Einkaufen und Flanieren. Zugleich aber ist die Stadt ein Zeugnis ihrer eigenen Vergangenheit. So wurden die Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut, um auf ihnen eine Promenade entstehen zu lassen, auf der Besucher spazieren gehen können. Das römische Amphitheater führt den Gast sogar noch weiter in die Vergangenheit zurück und zählt zudem zu einem der berühmtesten und gut erhaltenen antiken Bauwerke in der Toskana und ist, neben dem noch heute existierenden römischen Straßenverlauf des historischen Zentrums, das eindringlichste Zeugnis der Antike.

Lucca Stadt

Lucca Stadt ©iStockphoto/Lidian Neeleman

Im Mittelalter galt Lucca als eines der größten italienischen Bankenzentren, welches zugleich berühmt für seinen internationalen Seehandel war. Heute ist die Stadt besonders berühmt für das feinste Olivenöl, das man hier überall erstehen kann. Vom Reichtum der damaligen Zeit zeugen auch heute noch viele architektonische Meisterwerke, die zur Besichtigung zugänglich sind. Zu ihnen gehört die Kirche San Michele in Foro, die ein Beispiel für die regionale Architektur darstellt. Sie ist nach dem Dom die bedeutendste Kirche der Stadt und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Drei Jahrhunderte später errichtete der Architekt Matteo Civitali den Palazzo Pretorio, ein imposantes Gebäude am Foro, einer eleganten Piazza, die von einer Vielzahl solcher Gebäude umrahmt wird.

In der Via del Poggio befindet sich das Haus eines der berühmtesten Komponisten Italiens: Giacomo Puccini. Folgt man von hier aus der Via Fiullungo, gelangt man zum Torre dell’Ora und etwas weiter zum römischen Amphitheater, welches im zweiten Jahrhundert errichtet wurde. Hier in der Nähe befindet sich auch die Chiesa di San Frediano, die im romanischen Baustil zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und seit 1957 den Ehrentitel „Basilica minor“ tragen darf. Der Innenraum wird durch ein breites, vergoldetes Mosaik dominiert, welches an frühchristliche Zeiten erinnert.

Im Ostteil der Stadt befindet sich die Villa Guinigi, ein Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert, mit einem Garten voller Statuen aus dem 18. Jahrhundert, dem Mittelalter und der römischen Antike. In der Villa selber befindet sich das Museo Nazionale mit einer Vielzahl an archäologischen Funden aus der Antike, dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Für das Museo e Pinacoteca Nazionale muss man sich wiederum in den Westen der Stadt begeben. Hier befindet sich der Palazzo Mansi aus dem 17. Jahrhundert, welcher das Museum beherbergt und in dem sich Gemälde aus der Zeit des 15. bis 19. Jahrhundert befinden.

Villen wie die Villa Reale, die Villa Torrigiani und die Villa Garzoni, in Lucca selber oder in der nächsten Umgebung der Stadt, zeugen auch heute noch von der großartigen Kultur und dem Adel der einstigen Hauptstadt der Toskana, die teilweise von riesigen Gärten umgeben sind, die vereinzelt – wie der heute englische Garten der Villa Torrigiani – auch zum Verweilen einladen.

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