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Geschichte der Toskana

Die Etrusker

Die „Begründer“ der Toskana waren die Etrusker. Dieses Volk, dessen Wurzeln noch ungeklärt sind, lebte von ungefähr 1000 v. Chr. bis 200 v. Chr. in Etrurien (Mittelitalien). Die Landschaft Tuscia lag teilweise im Gebiet der heutigen Toskana (Arezzo, Chiusi, Populonia, Roselle, Vetulonia und Volterra) und zog sich entlang der Küste hin. 265 v. Chr. wurden die Etrusker nach einer Schlacht endgültig von den Römern verdrängt.

Die Römer

Nachdem sie die Etrusker 351 v. Chr. besiegt hatten, breiteten sich die Römer über ganz Italien aus. 89 v. Chr. erhielten alle Italiker das römische Bürgerrecht.

Die Langobarden und Franken

Nach dem Zusammenbruch des Westreiches herrschten in Tuscia und anderen Provinzen nacheinander unter den die Heruler, Ostgoten, griechische und und schließlich lombardischen Herzöge. 568 n. Chr. erhoben die Langobarden Tuscia zum Markgrafentum und residieren in Lucca. 777 begann die Herrschaft der Franken. Unter Markgraf Hugo dem Großen wurde der Herrschersitz von Lucca nach Florenz verlegt.
Nachdem Markgräfin Mathilde, die keine Nachkommen hatte, das gesamte Land der Kirche vermacht hatte, begann ein Streit zwischen Anhängern der Kirche und des Papstes (Guelfen) und denen des Kaisers (Ghibellinen). So konnten die Städte unabhängig und zu Stadtstaaten werden. Teilweise war die Toskana auch unter staufischer Reichsverwaltung.

Geschichte der Toskana

Geschichte der Toskana @iStockphoto/Rolf Weschke

Die Medici

Die florentinische Republik gewann bald die Überhand, z.B. wurde 1406 Pisa, 1555 von Florenz unterworfen. So entstand das Großherzogtum Toskana unter der berühmten Kaufmannsfamilie Medici. Die herausragendsten unter ihnen waren Cosimo il Vecchio (1389-1464), der die Grundlagen für den Reichtum der Familie legte; sein Enkel Lorenzo il Magnifico (1449-1492), der den Handel ausbaute und Cosimo I. (1519-1574), der die Uffizien aufbauen ließ. Unter ihnen erlebte die Toskana im 15. und 16. Jh. eine kulturelle und und politische Blütezeit. Während der italienischen Renaissance lebten beispielsweise der Dichter Dante, der Maler Giotto, der Schriftsteller Boccaccio und der Humanist Petrarca in der Toskana. Der toskanische Dialekt wurde zur dominierenden Schriftsprache und ist heute noch Nationalsprache. Mit Gian Gastone de‘ Medici starb der letzte Großherzog und die Toskana fiel an Österreich-Lothringen (Habsburger) unter Maria Theresia. Unter Großherzog Peter Leopold (Pietro Leopoldo) wurde die Toskana sehr progressiv geführt: er schaffte die Folter und als erstes Land der Erde die Todesstrafe ab.

Neuzeit

Nach den Wirren der französischen Revolution eroberte 1799 Napoleon die Toskana. Während der Revolutionskriege wurde sogar kurzfristig die „etrurische Republik“ ausgerufen. Zunächst wurde sie den Bourbonen zugeteilt, die als Könige von Etrurien regierten. Nach Napoleons Sturz kehrten die Habsburger aber schnell zurück. 1859 unterlagen sie Napoleon III. und dem Königreich Sardinien-Piemont, welches die Einheit Italiens unterstützte. Die Bevölkerung der Toskana entschied 1860 durch Volksentscheid, dass sie dem Königreich Italien angehören wollte. Von 1865-’71 war Florenz sogar die Hauptstadt Italiens. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Italien ebenfalls durch Volksentscheid zur Republik und die Toskana eine Region mit der Hauptstadt Florenz und den Provinzen Arezzo, Florenz, Grossetto, Livorno, Lucca, Massa-Carrara, Pisa, Pistoia, Siena und Prato.

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