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Abbadia San Salvatore

Das italienische Abbadia San Salvatore ist ein Ort mit ca. 7000 Einwohnern in der Toskana. Abbadia San Salvatore liegt mitten in den Kastanienwäldern des am Südhang des Monte Amiata, unterhalb der Panoramastraße, die sich durch Buchenwälder, hoch bis auf den Gipfel schlängelt und gehört zu der Provinz Siena. Der Gründer des Ortes soll im Jahr 750 n.Chr. der adelige Langobarde Erfo gewesen sein. Eine Legende besagt, dass er sich während eines Jagdausfluges durch die Wälder des Monte Amiata nach einer Gotteserscheinung entschlossen hat, an diesem Ort leben zu wollen. Erste Bewohner bauten den Ort auf und legten zu dessen sehr guter Verteidigung einen Wassergraben, mit fließendem Wasser gefüllt, an. Von der damaligen Stadtmauer sind nur noch ein paar Tore erhalten. Abbadia San Salvatore ist einer der wichtigsten Orte der vielschichtigen Geschichte der mittelalterlichen Toskana und von schroffen Felsen eingerahmt. Doch wenn man sich dem Ort nähert, sieht man zunächst eine moderne Ortschaft, geschmückt mit weiten Alleen.

Toskana

Toskana ©iStockphoto/Lady-Photo

Die Abtei und Krypta von Abbadia San Salvatore

Der Langobarde Erfo hat ebenfalls die hiesige Abtei, nach der Abbadia San Salvatore benannt ist, gegründet. Allerdings gibt es Überlieferungen, die besagen, dass die Abtei bereits im Jahre 743 n.Chr. gegründet worden sein soll. Es scheint sich bei dem früheren Bau jedoch nicht um die Abtei, sondern um die faszinierende und außergewöhnliche Krypta auf Säulen mit prächtigen Kapitellen, in Form eines griechischen Kreuzes gehandelt zu haben. 36 Säulen beeindrucken mit Eleganz, ihren Dekorationen im byzantinischen Stil und der Verschiedenheit der Kapitelle. Der weitere Kreuzgang wirkt dagegen sehr bescheiden.

Das Hauptschiff der Abtei kann nach wie vor im Original-Zustand, wie es von Abt Winzio im Jahr 1035 geweiht wurde, besichtigt werden. Die strengen romanischen Formen des Hauptschiffes sind mit einem Kreuz aus dem XII. Jh. und einem von Francesco Nasini gemaltem Fresko (Martyrium des Heiligen Bartolomeo) im Jahre 1694 ausgeschmückt. Mit einem weiteren Fresko wird an den Langobarden Erfo erinnert. Rechts vom Hauptaltar der Abtei ist die Kappelle des Heiligen Salvatore mit weiteren Fresken von Nasini. Auf einer dieser Malereien ist König Ratchis dargestellt. Eine weitere Legende besagt, dass es sich bei König Ratchis um den Lagobarden Erfo gehandelt haben soll, woraus sich die Bezeichnung „Longobardenkönig Ratchis“ ergeben würde, die auch des Öfteren verwendet wird. Markant an der Abtei ist noch, dass einer der beiden Türme bis heute nicht fertig gestellt wurde.

In dem sehr interessanten Museum der Abtei werden wertvolle Raritäten aufbewahrt, zum Beispiel die in vergoldeter Bronze ausgeführte Reliquienbüste des San Marco Papa aus dem Jahre 1381, Schutzheiliger von Abbadia San Salvatore.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Außer der Abtei kann der Urlauber auch den aus dem 15. Jahrhundert stammenden Palazzo della Potesta bewundern, wie auch die Kirche Santa Croce aus dem 18. Jahrhundert und viele weitere, sehr religiöse Relikte. Die Castellina, der alte Ortskern Abbadia San Salvatores, grenzt direkt an die Abtei. Dieser noch sehr gut erhaltene, mittelalterliche Stadtkern, mit einigen denkmalgeschützten Gebäuden aus der Renaissance und Gotischen Epoche ist sehr sehenswert. Weiter südlich liegt eine Burg, deren Eigenart es ist, dass drei parallel verlaufende Straßen durch sie hindurch führen.

Das Bergwerks-Museum im alten Uhrenturm in Abbadia San Salvatore, wo um 1800 eines der größten Zinnobervorkommen der Welt gefunden wurde, informiert umfangreich über Quecksilber, das man aus Zinnober gewinnt. Ebenso über die benachbarte Mine und die dortigen Abbaumethoden bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Natürlich findet man hier auch Informationen über die Geschichte der Stadt, unter anderem als ehemaliges Bergbauzentrum.

Ausflüge, Unterkünfte und Allerlei in Abbadia San Salvatore

Von Abbadia San Salvatore können schöne Ausflüge im Val d’Orcia nach Pienza, Montepulciano und Montalcino, sowie in den Kurort Bagni San Filippo und nach Bagno Vignoni mit ihren Thermalbädern, unternommen werden. Im Winter stehen mehr als 11 km Skipisten und 25 km Langlaufloipen und im Sommer viele Naturpfade zum Wandern und Spazierengehen zur Verfügung. Unterkünfte gibt es in Abbadia San Salvatore oder in direkter Nähe. Die Hotels und Pensionen sind überwiegend familiengeführt und sehr persönlich. Die Gegensätzlichkeit zwischen dem pulsierenden Leben in den Straßen der Neustadt und der fast mystisch anmutenden Ruhe der mittelalterlichen Gassen in der Altstadt stellen einen faszinierenden, irgendwie magischen, Kontrast her.

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