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Hanoi in 3 Tagen

Hanoi – das ist das Herz von Vietnam und ein Stück unberührter asiatischer Kultur. Die quirlige und lebendige Hauptstadt besticht durch ein einzigartiges Flair und die wunderbare Kombination französischer und chinesischer Kultureinflüsse. Gekrönt wird die Atmosphäre in der ältesten Hauptstadt Südostasiens durch die immer präsente Moderne, die auch vor dem traditionsbewussten Vietnam keinen Halt gemacht hat. Trotz der Vielzahl an sehenswerten und geschichtsträchtigen Orten der Stadt, lohnt auch ein Kurztrip hierher zu jeder Jahreszeit.

Hanoi

Hanoi ©iStockphoto/Nguyenhieu2206

Wer zum ersten Mal nach Hanoi kommt, ist meist fasziniert. Hier trifft eine offensichtlich kommunistische Stadt auf den Charme seiner unverwechselbaren Einwohner, die Fremden gegenüber immer hilfsbereit und freundlich auftreten. Die Altstadt von Hanoi ist ein wahres Juwel: Auch wenn man nur wenig Zeit in der vietnamesischen Hauptstadt verbringen möchte, muss ein ausgiebiger Spaziergang durch die geschichtsträchtigen und berühmten engen Gassen fest mit eingeplant werden. Ganz im Gegensatz zu anderen asiatischen Großstädten ist der alte Stadtkern von Hanoi noch sehr unberührt von westlichen Kulturen, abgesehen von Kolonialmächten, die ihre kulturellen Spuren in der Architektur der Metropole hinterlassen haben. Hier kann man sich unbekümmert unter die viel beschäftigten Einheimischen mischen, eine kurze Pause an einer der zahlreichen Suppenküchen einlegen oder einfach das asiatische Alltagsflair auf sich wirken lassen. Die traditionelle Altstadt Hanois ist im Norden des Hoan-Kiem-Sees gelegen.

Hier lohnt dringend auch ein Besuch einer der Nachtmärkte, die in der Altstadt von Hanoi jeden Freitag, Samstag und Sonntag stattfinden. Gekauft werden kann hier so gut wie alles von Souvenirs über Kleidung bis hin zu kleinen Snacks. Das Handeln mit Verkäufern macht sich hier immer bezahlt.

Verbringt man eine Kurzreise in Hanoi, gehört eine Sehenswürdigkeit der Stadt zum absoluten Pflichtprogramm – das Mausoleum von Ho Chi Min. Dieses befindet sich am Ba Dhin-Platz, dem Ort, wo Ho Chi Min im Jahre 1945 die Unabhängigkeitserklärung verlas. Nach seinem Tod 1969 wurde der vietnamesische Politiker und Revolutionär an dieser Stelle einbalsamiert im Mausoleum zu Grabe getragen. Das imposante Gebäude wurde im Stil des Leninmausoleums erbaut, ist nur um ein vielfaches größer. Dank seiner beeindruckenden Bauweise und der geschichtsträchtigen Hintergründe zieht es seit Jahrzehnten zu allen Jahreszeiten Touristen und Besucher aus aller Welt an. Möchte man selbst das Mausoleum in seinen Kurztrip mit einplanen, muss jedoch bedach werden, dass es in den Monaten Oktober bis Dezember nicht zugänglich ist. In diesen Wintermonaten wird alljährlich der Leichnam Ho Chi Minhs neu einbalsamiert. Ansonsten lohnt ein Besuch absolut und ist unumgänglich, wenn man Hanoi besucht. Lange Wartezeiten am Eingang müssen jedoch immer mit einkalkuliert werden. Auch sollte man den nötigen Respekt vor den Örtlichkeiten wahren und entsprechende ordnungsgemäße Kleidung wählen.

Sehr viel kleiner, jedoch bei weitem ein nicht weniger von Ehrfurcht und Tradition erfüllter Ort, der in Hanoi in jedem Fall besichtigt werden sollte, ist Chua Mot Cot, die Einsäulenpagode. Sie grenzt direkt an das Ho Chi Minh Mausoleum an, wodurch keine großen Wege nötig sind. Das gerade einmal 3 mal 3 Meter messende Gebäude in der Form einer Lotusblüte ist eines der ältesten sakralen Bauten der vietnamesischen Hauptstadt und hält in seinem Inneren eine Statue der Göttin der Barmherzigkeit bereit. Auch die Umgebung ist mit seinem Lotusteich wunderschön angelegt. Neben Besuchern kommen auch Einheimische gern an diesen heiligen Ort, um inne zu halten inmitten der quirligen Hauptstadt. Leider ist die Einsäulenpagode, wie man sie heute besuchen kann, nur noch ein Nachbau des der ursprünglichen Chua Mot Cot, die in der 1950er Jahren von französischen Streitkräften zerstört wurde. Dennoch bietet sie ein wunderschönes Fotomotiv und die unbedingt wahrzunehmende Möglichkeit, hinaufzusteigen und dabei diese kleine Oase der Ruhe für kurze Zeit zu genießen.

Abseits dieser traditionsgeladenen Orte sollte man bei einem Kurzaufenthalt in Hanoi jedoch auch die Geschichte der Stadt im Blick behalten. Militärisch ging Vietnam in den letzten Jahrhunderten durch verschiedene Kolonialbesetzungen und Kriegszeiten, was seine Spuren hinterließ. So kann heute das Hoa-Lo-Gefängnis, ironisch das „Hanoi Hilton“ genannt, besucht werden. Erbaut von den französischen Kolonialherren im har 1904 diente der Ort einige Jahrzehnte später dazu, amerikanische Kriegsgefangene festzuhalten. Der wohl bekannteste ehemalige Insasse war hier ab den 1960er Jahre der spätere Präsidentschaftskandidat der Republikaner John McCain. Das Gefängnis liegt sehr zentral in Hanoi und bietet die Möglichkeit, sämtliche Zellen und Räume des Gebäudes in originalgetreuem Zustand zu besichtigen. Außerdem wurde das Hanoi Hilton durch eine Ausstellung ergänzt, die auf einzigartige Weise Aufschluss gibt über die militärische Vergangenheit Vietnams. Daher gehört dieser Ort zum absoluten Pflichtprogramm während eines Kurztrips nach Hanoi.

Lange Tage in den quirligen Straßen Hanois machen die Beine müde. Daher ist ein kultureller Tagesausklang an dieser Stelle genau das Richtige und führt zu einem der kulturellen Höhepunkte, die die vietnamesische Hauptstadt zu bieten hat. Die Oper der asiatischen Metropole bietet jeden Abend klassische Stücke, die in diesem wunderschönen Gebäude gut zum Tragen kommen. Auch die Oper wurde um 1900 von den Kolonialmächten aus Frankreich erbaut, als Vorbild diente die berühmte Pariser Oper. Das Flair der europäischen Häuser konnte hier in jedem Fall wunderbar eingefangen werden. Die Oper liegt im Zentrum der Stadt und bildet Tag wie Nacht ein tolles Fotomotiv, das auch vietnamesische Brautpaare gern für Hochzeitsbilder nutzen.

Hanoi ist eine asiatische Metropole, deshalb jedoch nicht ungeeignet für einen kurzen Besuch von drei Tagen. Die bekanntesten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen meist eng beieinander, weshalb lange Wege kaum nötig sind. Die vietnamesische Hauptstadt ist ein wunderbares Beispiel für die Verschmelzung verschiedener kultureller Einflüsse und ein Ort, der durch die Freundlichkeit und Offenheit seiner Bewohner besticht. Er ist daher immer einen Besuch wert.

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